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Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie wundern sich noch über den Umgangston Ihrer neuen Auszubildenden oder Mitarbeiter? Oder sind Sie längst an dem Punkt angelangt, wo Sie sich nicht mehr wundern können, sondern nur noch alles für möglich halten? Gefühlt wird es jedes Jahr schlimmer - nein, das stimmt so nicht, es wird schlimmer. Immer häufiger und stärker müssen Unternehmen Erziehungsaufgaben übernehmen, die eigentlich im Bereich der Eltern liegen sollten. Angefangen bei der körperlichen Hygiene bis hin zum freundlichen Reden miteinander, muss alles - scheinbar - neu beigebracht, sprich erzogen werden. Auch Selbst-verständlichkeiten sind oft weder selbstverständlich noch bekannt.

Da muss z.B. den Auszubildenden im Verkauf beigebracht werden, dass es nicht nur sinnvoll ist, sich regelmäßig die Hände zu waschen sondern auch, dass es wichtig für den Kundenumgang ist, wenn er mit "Herr" oder "Frau" und nicht mit "Hey Alda" angesprochen wird. In ganzen Sätzen reden - ja, das wäre dann tatsächlich bei manchen ein Novum. Grundsätzliche Höflichkeitsformen sind schlicht nicht vorhanden und der Umgangston bewegt sich knapp jenseits der Verletzungsgrenze.

Die Frage nach dem "Warum dies so ist" ist mit Sicherheit nicht leicht zu klären, aber ein ganz wichtiger Teil ist der, dass immer mehr Eltern nicht wirklich in der Lage sind, angesehene und wichtige Werte zu vermitteln. Hinzu kommt, dass auch medientechnisch ethische Werte wie Respekt, Achtung und Menschwürde, mit Füssen getreten werden. An dieser Stelle danken wir allen Unternehmern und Ausbildern, dass sie sich jeden Tag neu gegen diesen Trend stemmen und versuchen, den jungen Menschen Höflichkeitsformen, Respekt und die Achtung voreinander beizubringen. Diese wahrlich nicht leichte Aufgabe wird viel zu selten honoriert. Machen Sie weiter so!