Sehr geehrte Damen und Herren,
in einem der letzten Newsletter (Juni 2019) hatten wir ein spannendes Thema angesprochen. Basierend auf Informationen einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahre 2018 wurde deutlich, dass der Alkoholkonsum in der Altersgruppe der 18 bis 25-järigen Männern deutlich und bei jungen Frauen noch deutlicher gestiegen war. Ein Thema, das an Unternehmen nicht spurlos vorrübergeht bzw. -gehen kann.
Speziell bei Frauen kann dies fatale Folgen haben. In den letzten Jahren wird immer häufiger bei jungen Menschen eine Schädigung diagnostiziert, die direkt mit dem Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zusammenhängt. Diese Schädigung, kurz FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders) genannt, also Alkoholspektrum-Störungen, die vor der Geburt entstehen, zählt zu den
häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland.
Kommen junge Menschen mit dieser Behinderung in Ihr Unternehmen, stellt dies Ausbilder und Führungskräfte vor ganz spezielle Anforderungen. Erschwerend kommt der Sachverhalt hinzu, dass viele dieser Menschen nicht wissen, dass sie diese Störung haben, weil FASD nur schwer zu diagnostizieren und noch schwieriger zu therapieren ist. Eine Heilung ist nicht möglich. Die Auswirkungen dieser Störung finden sich im Verhalten, in einer eingeschränkten Intelligenz oder in der begrenzten Lernfähigkeit. Das bedeutet, diese Menschen lernen z.B. nicht aus Fehlern und wiederholen diese ständig. Es kann der Blick für die Konsequenzen des eigenen Handelns fehlen, der verantwortungsvolle Umgang mit Geld ist nicht vorhanden und oftmals benötigen sie eine dauerhafte Betreuung, damit sie ihr Leben meistern können - "auf die Reihe bekommen" werden diese Menschen es vermutlich nie.
Grit Wagner, selbst FASD-Patientin, gibt in Ihrem Buch "Ich, das Kind aus der Schnapsflasche" (Cogitare Verlag) anschaulich wieder, wie sie ihr Leben als Betroffene lebt.
Es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen oder es Ihrem Team als Information zur Verfügung zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen