Sehr geehrte Damen und Herren,
Respektlosigkeiten und Missachtung scheinen aktuell ein bisschen salonfähig geworden zu sein, insbesondere in den Online-Medien ist dies bereits ein weit verbreiteter Trend. Daher wird in vielen Unternehmen inzwischen deutlich gegengesteuert und auf eine gute Kommunikation und einen wertschätzenden Umgang miteinander geachtet. Hier ist die Unternehmenskultur ein wichtiges und erfolgreiches Bollwerk gegen Pöbeleien, Hetze und Anfeindungen. Dennoch gibt es das Phänomen der versteckten Respektlosigkeiten. Diese sind, wie bereits der Name sagt, nur schwer zu erkennen und trotzdem für alle wahrzunehmen, wenn man ein bisschen seinen Fokus darauf ausrichtet. Versteckte Respektlosigkeiten können meist in der Verharmlosung oder Herabsetzung einer Äußerung entdeckt werden. Erzählt ein Mitarbeiter ein Erlebnis, gibt es ab und an zwei Arten von Reaktionen: Die eine Variante geschieht durch Sätze wie, "das ist noch gar nichts, ich habe folgendes erlebt" und dann folgt eine Geschichte, die das Erzählte in den Schatten stellen soll. Oder die andere Variante, die durch Sätze wie "Weißt du, es gibt Schlimmeres" erreichen will, dass das Erlebte verharmlost oder abgewertet wird. In beiden Fällen wird durch einen Vergleich die Erzählung meist gemeinsam mit dem Erzähler herabgewürdigt. Ich bin sicher, dass diese Formulierungen schon in der einen oder anderen leicht abgewandelten Form gehört wurde - und man hatte danach das Gefühl, hier läuft etwas schief. Diese versteckten Respektlosigkeiten zu entdecken, wahrzunehmen und abzustellen ist nicht einfach, denn es erfordert ein genaueres Hinhören und eine Sensibilisierung für die verwendeten Floskeln. Aber einmal entdeckt, sind wir in der Lage, darauf in angemessener Weise zu reagieren und solche Aussagen zu unterbinden. Achten Sie in den nächsten Gesprächen auf diese Floskeln - und Sie werden feststellen, ob in Ihrem Umfeld solche versteckten Respektlosigkeiten zu finden sind.
Mit freundlichen Grüßen
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