Sehr geehrte Damen und Herren,
sie kennen sicherlich den Begriff der "Work-Life-Balance" - eine Begrifflichkeit, die in Mode gekommen ist bzw. für ein Lebenskonzept stehen soll. Doch bereits die Zusammensetzung ist widersprüchlich. Es klingt, als würde es einerseits die Arbeit geben, die in diesem Kontext als "schlecht" und andererseits die Zeit ohne Arbeit, das "Leben", die als "gut" bewertet wird. Die Krux dabei ist, dass in dieser Betrachtungsweise beide Teile im Widerstreit zu stehen scheinen. Dabei ist dies bereits vom Ansatz her falsch. Wir "leben", und wie wir diese Lebenszeit nutzen und ausfüllen, kann uns ein falsches Motto nicht abnehmen. Viele Mitarbeiter und Unternehmer sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, mit den Arbeitszeiten und dem Geleisteten. Es macht ihnen Freude, ihre Arbeit zu verrichten, wichtig zu sein, gebraucht zu werden und auch einen angemessenen Lohn zu bekommen. Gute Arbeit zu leisten ist Teil unseres Lebenserfolges und unserer persönlichen Zufriedenheit. Wer Freude an seiner Arbeit hat, weiß auch, dass diese nicht immer Spaß macht und es auch unschöne Momente und Erlebnisse gibt. Ein Handwerker aus Leidenschaft genießt meist die Zeit bei der Herstellung seiner Produkte und arbeitet an diesen, um deren Qualität zu halten oder zu verbessern. Dies geschieht mit viel Herzblut, Passion und Aufwand - oft länger als die vereinbarten Stunden. Die meisten haben ein erfülltes Privatleben und sind zusätzlich ehrenamtlich engagiert, übernehmen auch außerhalb von Familie und Unternehmen Verantwortung. Sie sind zufrieden mit sich und ihrem Lebenserfolg. Arbeit und Leben sind wahrlich keine Konkurrenten, sondern gehören als Einheit zusammen. Lassen Sie sich und Ihre Mitarbeiter nicht kirre machen durch Begrifflichkeiten, die nur erfunden werden, um Unzufriedenheit hervorzurufen und im Grunde nur dazu dienen, bestimmte Berufsgruppen mit neuen Klienten zu versorgen.
Mit freundlichen Grüßen
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